Zur 25. Auflage – ein schönes silbernes Jubiläum - fanden etwas über 200 Spieler wieder den Weg in den malerischen Schiffermarkt Aschach an der Donau. Erstmal erreicht der Preisfond 10.000 Euro und es gibt auch sehr attraktive Ratingpreise – ebenso wie einen erwähnenswerten Damenpreis von 700 Euro im A-Turnier.

Das A-Turnier ist diesmal mit 97 Schachfreunden sehr gut besetzt, aber vor allem die Stärke des Turniers ist beeindruckend: 7 Großmeister und 12 Internationale Meister sind am Start – für Spannung ist jedenfalls gesorgt. Angeführt wird die Setzliste vom Kroaten GM Mladen Palac (2601). Im B-Turnier nehmen 76 Schachfreunde teil und 55 Schachfreunde kämpfen heuer im C-Turnier bei verbesserten Platzbedingungen. 

2. Runde

 Der Hartkirchner IM Josef Jurek, der aus der Stadt mit dem besten Bier der Welt nämlich Pilsen kommt, remisierte mit der Jubiläumsnummer 25 auf Brett 2 gegen GM Andrei Istratescu die Nummer 2 des Turniers. Sehr eilig hat es die Nummer 12 des Turniers IM Michal Konopka, der bereits den zweiten Kurzgewinn einfahren konnte. Aus lokaler Sicht möchte ich auch noch das Remis von Hannes Windhager gegen IM Irina Bulmaga erwähnen – ansonsten war es ein guter Vormittag für die Favoriten.

3. Runde

 Im A-Turnier landete der Schnellspieler IM Michal Konopka heute auf Brett 1 und wieder ging es schnell, aber diesmal war das Ergebnis „nur“ Remis. Mit ebendiesen Ergebnis endete auch die Damenpaarung auf der Bühne und so lichten sich die Reihen ein wenig – nur mehr fünf Spieler sind mit einer weißen Weste ausgestattet, wobei die höchste weiße Startnummer 11 ist.

4. Runde

 Im A-Turnier gab es auf den Spitzenbretter drei Remisen gefolgt von drei Niederlagen von Oberösterreichern – ein guter Tag endet besser. Das klärt auch schon die Frage, wie viele weiße Westen es im A-Turnier noch gibt – Null wäre die richtige Antwort. Die Steirer sind mit einem eigenen Trainer anwesend und das ist niemand geringerer als IM Mario Schachinger, der Staatsmeister von 2014. Ebenso auf einen zweitägigen Kurzbesuch ist der neue Bundesdamentrainer IM Harald Schneider-Zinner. Beide sind geprüfte FIDE-Trainer und die Krennwurzn fragt sich: Was können die Oberösterreicher dem gegenübersetzen?

5. Runde

 Im A-Turnier gab es auf den Brettern 1+2 schnelle Kurzremisen, aber diese wurden durch ein oberösterreichisches Blitzremis etwas unterhalb der Bühne locker geschlagen. Wer nun diesen Spielern Kampfesunlust vorwerfen möchte, liegt komplett falsch, denn die lieben Gesetze der Statistik zwangen diese Schachfreunde zu dieser Entscheidung, spielten sie doch in der Vorrunde die längsten Partien des Abends – damit erreichten sie über zwei Runden gesehen durchschnittliche Partielängen. Durch seinen Schwarzsieg gegen IM Oliver Lehner setzte sich die Nummer 5 des Turnieres GM Gergely Antal mit 4,5 einen halben Punkt vor eine große Verfolgergruppe.

6. Runde

 Großkampftag auf der Bühne – schnelle Remis waren gestern, heute wird gekämpft und sich in Stellung für die morgige Preisgeldverteilung gebracht. Und heute machen die Favoriten Ernst und die Top3 gewinnen ihre Partien. Die Zwischenwertung führen nun die Österreicher GM Shengelia und IM Schreiner vor drei besser gesetzten Spielern mit je 5 Punkten an, haben aber morgen schwere Aufgaben zu lösen. Rechtzeitig zum Turnierende ist auch die Nummer 1 GM Palac wieder auf Brett 1 zurückgekehrt und trifft dort mit den schwarzen Steinen auf den mehrmaligen Aschachsieger GM Horvath – ein Remis könnte nicht reichen zum Turniersieg. Also für Spannung ist gesorgt.

7. Runde

 Ein schnelles Remis auf Brett 1 zwischen GM Jozsef Horvath und GM Mladen Palac machte klar, dass diese beiden zwar gute Platzierungen, aber nicht den Turniersieg erreichen werden. So bekam IM Peter Schreiner mit den weißen Steinen die Chance das Turnier zu gewinnen. Er erreichte eine aussichtsreiche Stellung, aber auch dem Gegner GM Nikita Maiorov boten sich Gegenchancen, die dieser dann zum Sieg nutzte – allerdings hatte er bereits vor der Runde einen halben Punkt Rückstand und daher keine Chance mehr das Turnier zu gewinnen. Die Entscheidung musste nun die Begegnung am zweiten Brett zwischen GM Andrei Istratescu und GM David Shengelia bringen. Mit den weißen Steinen entwickelte der Franzose eine Initiative und vor der Zeitkontrolle konnte er mit einer Spielverlagerung den Österreicher stark unter Druck setzen. Dieser musste zuerst einen Bauern und dann ein Figur geben, konnte aber nach langem Kampf das drohende Endspiel Springer und Läufer gegen den König nicht verhindern und die Waffen strecken, sodass es leider kein Österreicher aufs Podest schaffte. GM Andrei Istratecu schaffte damit im zweiten Anlauf den Turniersieg in Aschach. Mit einem Schwarzsieg gegen den groß aufspielenden Dominic Wisnet nutzte die Nummer 5 des Turniers GM Gergely Antal die Gunst der Stunde und führte als Zweiter die Gruppe der Spieler mit 5,5 Punkten an.

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erstellt von:
Günter Mitterhuemer
zuletzt geändert:
12.01.2017 11:37
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