Der Weg der Schachspielerin Beth Harmon vom Waisenkind zur Schachweltmeisterin kennt mittlerweile jeder - „The Queen’s Gambit“ war eine der erfolgreichsten Serien der letzten zwei Jahre. Was hat sich seitdem und vor allem dadurch in der Schachwelt verändert?

Bisher war Judith Polgar die Einzige, die es in die Weltelite das Schachs geschafft hat. Jetzt gibt es mit Beth Harmon ein zweites Vorbild für viele junge Mädchen. Diesen Effekt spürt man bereits bei den Schachturnieren.

Die Damenlandesmeisterschaft im Schnellschach war früher ein Bewerb mit einer Teilnehmerinnenanzahl von normalerweise 3-5. Aufgrund dieser geringen Spieleranzahl wurde sie immer im Rahmen der offenen Landesmeisterschaft ausgetragen. Heuer konnte Organisatorin Katharina Riegler die Anzahl der Teilnehmerinnen fast verfünffachen, und zwar auf sensationelle 22 Spielerinnen und sogar einige Zuschauerinnen, die sich heuer noch! nicht mitspielen getraut haben.

Woher kommt der Andrang? Katharina Riegler, Obfrau des Jugendschachvereins Linz, kann drei Gründe nennen:

Erstens ist es nach Queens Gambit normal, dass Frauen Schach spielen können. Zweitens trauen sich immer mehr Mädchen und Damen in den Verein und drittens gibt es im Moment immer mehr Aktivitäten für Anfängerinnen. Der Einstieg gestaltet sich daher viel einfacher als früher.

Diese drei Punkte sieht man auch bei der Landesmeisterschaft bestätigt. Mehr als die Hälfte der Spielerinnen hat noch keine Elo-Zahl und sind somit zumindest offiziell Anfängerinnen. Das heißt nicht, dass diese nicht genauso fokussiert um die Punkte kämpfen als die Erfahreneren. Trotzdem steht beim Turnier steht der Spaß am Spiel im Vordergrund!

Natürlich gibt es am Ende auch eine Siegerin. Diese heißt Natalia Stiefelbauer und kommt aus Sankt Valentin. Sie konnte sich mit einem Punkt mehr in der Drittwertung vor Le Thao Nhi Nguyen vom Jugendschachverein Linz durchsetzen.

Bei den jüngeren Spielerinnen stehen die Kategoriepreise hoch im Kurs. Die Preise für die U10 und U14 gingen nach Bad Leonfelden und zwar an Sophie Pötscher und Linnea Lehner. In der U12 sicherte sich Jasmin Edlbauer aus Hofkirchen den Sieg und in der U18 war Clarissa Seiringer erfolgreich.

Das Organisationsteam möchte sich vor allem bei den Vereinen bedanken, dass sie ihre Damen und Mädchen motiviert haben mitzuspielen. Das Team hofft, dass sich der Trend zum Damenschach weiter fortsetzt und dass es in den nächsten Jahren selbstverständlich wird, dass die Damenlandesmeisterschaft ein eigenes Turnier darstellt. 

Berichtdetails
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erstellt von:
Hans-Jürgen Koller
zuletzt geändert:
23.04.2022 20:46
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